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Namensgeber

Wilhelm von Siemens (30. Juli 1855 - 14. Oktober 1919), zweiter Sohn von Werner von Siemens, übernahm gemeinsam mit seinem älteren Bruder Arnold ab 1890 die Leitung von Siemens & Halske. Ab 1918 bis zu seinem Tod war er Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens & Halske AG.


Wegweisende Entwicklungen gehen auf seine Initiative zurück:

  • 1897 die Umwandlung von Siemens & Halske in eine Aktiengesellschaft.
  •  Im selben Jahr die Expansion der Firma auf die sog. Nonnenwiesen vor den Toren Berlins,in die „Siemensstadt", wie dieser Stadtteil seit 1913 heißt.
  • 1903 die Gründung der Siemens-Schuckertwerke GmbH, die er bis 1919 als Aufsichtsratvorsitzender mitlenkte und mit der die Starkstromtechnik innerhalb des Hauses Siemens ihren bis heute erfolgreichen Anfang nahm.
  • Der organisatorisch und wirtschaftlich reibungslose Bau der Berliner Hoch- und Untergrundbahn um die Jahrhundertwende. 1902 wurde die erste Teilstrecke in Betrieb genommen.
  • Die Techniken des elektrischen Antriebes und die Fernsprechtechnik hat er entschlossen weiterentwickelt.
  • Von 1908 bis 1927 die erfolgreiche Autoproduktion des „Protos” durch die Übernahme der gleichnamigen Autofirma in Berlin-Reinickendorf.
  • Auch Flugzeuge und Flugzeugmotoren wurden auf Wilhelms Weisung hin im Unternehmen gefertigt.
  • 1911 wurde sogar ein Luftschiff - im Gegensatz zum starren Luftschiff des Grafen Zeppelin war dieses unstarr - gefertigt, Dafür ließ Wilhelm von Siemens auf seinem Grundstück in Biesdorf bei Berlin eine drehbar gelagerte Halle bauen. Da die Landung eines Luftschiffes entgegen dem Wind erfolgen muss, konnte sich diese Halle, von Elektromotoren angetrieben, der gerade herrschenden Windrichtung entgegendrehen. Es zeigte sich aber, dass das Siemens-Luftschiff der starren Konstruktion des Grafen Zeppelin unterlegen war.
  • 1907 Gründung eines eigenen Firmenarchivs. Es ist neben dem Krupp-Archiv eines der ältesten in Deutschland.
Schloss Biesdorf


Wilhelm von Siemens und seine Frau


Neben seinen unternehmerischen Aufgaben gab er vor allem der Industrieforschung wichtige Impulse und förderte mit großem persönlichen Engagement neue technische Entwicklungen. Während seines dreißigjährigen Wirkens hat sich die Zahl der Mitarbeiter von 4 000 am Anfang auf etwa 80 000 bei Beginn des ersten Weltkrieges erhöht. Zeitgleich stieg der Umsatz auf über des Zwanzigfache. Diese Entwicklung hat Wilhelm von Siemens entscheidend mitbestimmt. Sie lässt auch den großen Wandel in der wirtschaftlichen Struktur Deutschlands vom Agrar- zum Industriestaat erkennen.

Fast 40 Jahre war Wilhelm von Siemens mit seiner Frau Elly verheiratet; das Ehepaar bekam einen Sohn und eine Tochter. Sein Nachfolger in der Unternehmensleitung wurde 1919 der 17 Jahre jüngere (Stief-) Bruder Carl Friedrich von Siemens.